Rotmilan
Milvus milvus


Bei keinem anderen Vogel konzentriert sich der Verbreitungsschwerpunkt so sehr auf Deutschland wie beim Rotmilan: Über 50 Prozent der gesamten Weltpopulation lebt bei uns. Wir haben deshalb eine besondere Verantwortung zum Schutz und Erhalt dieser Art. Der eindrucksvolle Rotmilan ist im Flug gut an seiner markanten Schwanzgabelung zu erkennen, weshalb er im Volksmund auch »Gabelweihe« genannt wird.

Mit einer Spannweite von bis zu 1,75 Metern ist er größer als ein Mäusebussard. Seine Beute jagt er im Suchflug und nicht – wie viele andere Greifvögel – von einem Ansitz aus. So kann man ihn häufig bei eleganten Gleitflügen beobachten. Seine Beute sind Kleinsäuger, Vögel, Fische oder auch Aas. Diese Nahrungsgrundlage ist durch die intensive Landwirtschaft und den Einsatz von Pestiziden gefährdet – und damit auch der Rotmilan. Leider hat sich außerdem gezeigt, dass er sehr viel häufiger als andere Vögel an Windkraftanlagen verunglückt.

Eine Spezialität des Rotmilans sind seine unordentlichen Nester: Er liebt es, sein Nest mit allerlei kuriosen Fundstücken zu schmücken. So fand man neben Plastiktüten, Unterwäsche, Arbeitshandschuhen und Tennisbällen sogar Plüschtiere, die ins Nest eingebaut wurden.

 

Tipp für Vogelfreunde

Damit Windkraftanlagen nicht die Existenz des Rotmilans bedrohen, ist in Gebieten, in denen sie errichtet werden sollen, ein Monitoring extrem wichtig. Daran kannst du ehrenamtlich mitwirken, etwa auf der Plattform ornitho.de. Durch den Kauf von Produkten aus ökologischem Anbau kannst du außerdem dazu beitragen, dass weniger Gift auf unseren Äckern landet.