Kleiber
Sitta europaea


Der Kleiber ist ein wahrer Kletter-Künstler. Als einzige heimische Vogelart kann er sogar kopfunter klettern. Dies verdankt er seiner besonderen Fortbewegungsmethode: Er hüpft nicht am Stamm entlang, wie etwa die Baumläufer, sondern bewegt beide Beine rasch hintereinander, und krallt sich dabei stets mit einem Fuß fest, während er den anderen nachzieht.

In Rindenritzen und unter Flechten stochert der Kleiber nach Insekten und Spinnen. Baumfrüchte wie Eicheln und Bucheckern klemmt er in Rindenspalten ein, um sie schnabelgerecht zu zerkleinern. Findet er mehr Nahrung, als er essen kann, versteckt er diese in Vorratslagern. Pflanzensamen deponiert er zum Beispiel in Rindenspalten.

Der Kleiber brütet in Baumhöhlen, welche er jedoch nicht selber zimmern kann. Gerne bezieht er deshalb ehemalige Spechthöhlen. Um größere Wohnraum-Konkurrenten und Feinde auszusperren, zeigt er ein einzigartiges Verhalten in unserer heimischen Vogelwelt: Mit feuchtem Lehm klebt er die Öffnung bis auf einen Durchmesser von ungefähr drei Zentimetern zu, sodass nur noch er selbst durchpasst. Daher rührt auch sein Name: Handwerker, die im Hausbau Lehmwände errichteten, nannte man früher Kleiber.

 

Tipp für Vogelfreunde

Es gibt für Kleiber spezielle Nistkästen, die all seine Brutbedürfnisse befriedigen: eine geräumige Bruthöhle mit kleiner Einflugöffnung. Damit kann man verhindern, dass größere Vögel die Brutstätte besetzen. Kleiber wollen hoch hinaus: Hänge diese Brutkästen deshalb so hoch wie möglich, im Durchschnitt liegen seine Bruthöhlen 10 – 15 Meter über dem Boden.