Buntspecht
Dendrocopos major


Der Buntspecht ist mit Abstand unsere häufigste Spechtart. Was bei Singvögeln der Gesang, ist bei Spechten das Trommeln: Es dient der Reviermarkierung und der Partnersuche. Ein Trommelwirbel besteht meist aus 10–15 Schlägen und dauert eine halbe bis eine Sekunde. Bis zu 12.000 Mal hämmert ein fleißiger Buntspecht täglich an resonante Äste. Und das ganz ohne Kopfschmerzen zu bekommen, denn sein Gehirn ist durch dickes Gewebe gut gepolstert und eine gelenkartige Verbindung zwischen Schnabel und Schädel federt den Aufprall ab. Sein langes Zungenbein ist zudem um das Gehirn gewickelt und wirkt wie ein Anschnallgurt.

Stabile Schwanzfedern stützen ihn bei seinen Kletterpartien und er kann eine Zehe, die Wendezehe, für zusätzlichen Halt nach hinten klappen. Der Buntspecht hackt Insektenlarven aus morschen Holzstellen und sammelt diese mit seiner langen Zunge ein. Im Winter ernährt er sich – im Gegensatz zu allen anderen Spechten – hauptsächlich von Nadelbaumsamen. Dafür legt er sogenannte Schmieden an: In gemeißelte Kuhlen klemmt er, der Größe nach passend, die Zapfen ein, um die Samen besser herauszupicken – eine Leistung, die ein hohes Maß an Intelligenz und Lernvermögen erfordert.

Tipp für Vogelfreunde

Buntspechte lieben alte Bäume mit hohem Totholzanteil. Hier finden sie ausreichend Nahrung und die hohlen Äste sind optimale Resonanzverstärker für ihr Trommeln.