25. Juni 2019

Wir sitzen unterm Hollerbusch…

… und machen alle „husch, husch, husch.“ – Wer kennt ihn noch, diesen Kinderreigen? Wer weiß, was mit „Hollerbusch“ gemeint ist und warum es darunter eigentlich „husch, husch, husch“ macht?

Der Holler, so wird der Holunder in Bayern und Österreich genannt. Dem germanischen und keltischen Volksglauben nach ist dieser Strauch die Grenze zwischen Mittel- und Unterwelt. Durch den Holunder hätten Zwerge, Kobolde und andere gute Hausgeister Zugang zum unterirdischen Lichtreich der Frau Holle, die über die Seelen der Toten und der ungeborenen Kinder wacht. Einem alten Mythos nach ist die aus dem Märchen bekannte Frau Holle die Große Göttin, das Symbol der weiblichen Kraft oder auch die Mutter Erde und repräsentiert die wilde, unberührte Natur. Sie sei dem Volksglauben nach die Herrin der Unterwelt, der Holunder der Zugang zu ihr, dem noch von unseren Groß- und Urgroßvätern häufig mit dem Ziehen des Hutes Respekt gezollt wurde.

Der Holunder galt weit verbreitet als Baum des Lebens. Er sollte den Menschen Schutz bieten vor allem Bösen. Der Holunder, so sagte man, zöge alle schlechten Energien und Krankheiten auf sich, um die Menschen davon zu befreien. Fasste man ihn an, wollte man ihn womöglich schneiden oder verbrennen – so brachte das Unglück.

Omas Hausrezept bei Fieber und Erkältungen

Heute ist der Holunderbusch mehr für seine schwarzen Beeren bekannt, die man zu Saft oder Suppe verarbeitet und vor allem im Winter und bei Erkältungskrankheiten zubereitet.

Seine duftenden Blütendolden sind die Boten des Frühsommers. Auch sie kann man zu Tee oder Sirup verarbeiten. Ob in den Holundersträuchern wirklich die guten Hausgeister hausen, wie es der Volksglauben sagt, wissen wir nicht. Während der Ernte der Holunderblüten haben wir kein „Huschen“ gehört. Dass seine Blüten uns aber guttun, das können wir bezeugen.

Wer die jetzt blühenden Blüten sammelt, kann sich zur Stärkung des Immunsystems und bei Erkältungskrankheiten nach Omas Rezept einen Tee kochen: Dazu gießt man 3 Teelöffel (zur Vorbeugung reichen 1 ½ Teelöffel) mit ¼ l kochendem Wasser auf, lässt ihn 10 Minuten ziehen und siebt dann die Blüten ab.

Unser BioSirup Holunderblüte tut vor allem geschmacklich Gutes und ist mit Wasser verdünnt und zur Verfeinerung von Süßspeisen einfach himmlisch. Und auch unsere BioZisch Holunderblüte ist herrlich erfrischend. Angelehnt an den Volksglauben und sicher mit einem Augenzwinkern könnte man sagen, er wecke müde Geister …

… und an so manch einem lauen Sommerabend – einen erfrischenden „Hugo“ mit Holundersirup in der Hand – könnten wir fast daran glauben, dass zumindest der altschwedische Mythos wahr ist, nach dem der, wer sich im Mittsommer zur Dämmerung unter dem Holunder niederlässt, den Elfenkönig samt Hofstaat vorüberziehen sieht.



Kommentare

2 Antworten zu “Wir sitzen unterm Hollerbusch…”

  1. Margit Schneider sagt:

    Klasse! Wenn ich an einem stark duftenden „Hollerbusch“ vorbeifahre oder -gehe denke ich frohgemut an diesen alten Kinderreim und unbeschwerte Kindertage zurück und heute trinke ich gerne einen Hugo! Die Natur ist für mich immer wieder einfach gigantisch!!

  2. Sabine Zimmermann sagt:

    Ich habe mir gerade einen Hollerbusch für meinen Garten zugelegt.Oft denke ich an den Kinderreim und vorallem im Winter bin ich auf Märkten,auch Mittelaltermärkten als Frau Holle unterwegs.Meinen Enkeln kann ich so die alten Geschichten noch näher bringen und für unsere Gesundheit kann ich auch Gutes tun.Danke Hollerbusch und Mutter Natur!

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