31. März 2020

Voelkel und das Gemeinwohl

„Ein gutes Leben für alle“ – das ist das Ziel, das Christian Felber mit dem von ihm entwickelten Wirtschaftssystem der Gemeinwohl-Ökonomie erreichen möchte. Seine Pfeiler, auf denen das System zu stehen kommt:

  • Menschenwürde
  • Solidarität und Gerechtigkeit
  • Ökologische Nachhaltigkeit
  • Transparenz und Mitentscheidung

– ein Fundament von gemeinwohl-fördernden Werten, die den sinnvollen und zeitgemäßen Wandel mit sich führen – auf wirtschaftlicher, politischer und gesellschaftlicher Ebene.

Als uns Christian Felber im Oktober 2019 das Prinzip der Gemeinwohl-Bilanz erklärte, waren wir gleich Feuer und Flamme. Dem Besuch, zu dem sich ca. 60 Personen aus Lüchow-Dannenberg in unserem Hause versammelten, folgte Anfang Dezember dann die Gründungsveranstaltung der GWÖ Regionalgruppe Wendland.

Nach dem Motto „Begeistert sein ist gut, mitmachen ist besser“ beschlossen wir kurzerhand, für Voelkel bereits für das Jahr 2019 eine erste Gemeinwohl-Ökonomie-Bilanz zu erstellen. Denn wir sind überzeugt vom Prinzip der GWÖ und uns sicher:

Eine bessere, menschen- und naturfreundliche Wirtschaft ist möglich! Wir sind dabei.

Die Gemeinwohl-Ökonomie ist ein Wirtschaftsmodell, in dem das gute Leben für alle das oberste Ziel ist. Und in dem der Erfolg des Wirtschaftens nicht am Vermehren von Geld gemessen wird (z.B. Bruttoinlandsprodukt), sondern an dem, was dieses Wirtschaften bewirkt. Kern des Modells ist, dass Unternehmen, die nachhaltig und sozial wirtschaften, in einer Gemeinwohl-Ökonomie im Vorteil sind. Sie publizieren dafür eine Gemeinwohl-Bilanz. Die GWÖ Bilanz erweitert so die finanzielle Bilanz um eine ethisch-soziale und ökologische Perspektive, die anhand eines transparenten Punktesystems Auskunft gibt, wie „gut“ ein Unternehmen wirtschaftet.

Der Grundgedanke der Gemeinwohl-Ökonomie entspricht dem ethischen Verständnis des Wirtschaftens, das Voelkel als Leitidee zugrunde liegt. So übergaben Stefan Voelkel und seine Schwester Christiane bereits 2011 ihre Unternehmensanteile an zwei Stiftungen: 90 Prozent an die Voelkel Stiftung, deren Erträge direkt wieder ins Unternehmen fließen und zehn Prozent an die gemeinnützige Voelkel Stiftung Verantwortung für Mensch und Natur, die ökologische und soziale Initiativen fördert.

Durch den Stiftungsgedanken garantieren wir Anbaupartnern einen zuverlässigen und wertegebundenen Handelspartner sowie Mitarbeitenden einen sicheren Arbeitgeber, der weder von einem Fremdunternehmen übernommen und an einen anderen Standort versetzt werden kann, noch dem Profit und der Bereicherung Einzelner dient.

Aktuell arbeiten wir fleißig an unserer GWÖ-Bilanz. Vorab geben wir Euch an dieser Stelle aber schon einen kleinen Einblick, wie Voelkel eigentlich im Sinne der Gemeinwohlökonomie aufgestellt ist. Denn seit jeher übernehmen wir Verantwortung für Mensch und Natur. Im Sinne der Gemeinwohl-Ökonomie bedeutet das genau:

Menschenwürde:
Für uns sind faire Arbeitsbedingungen und eine Partnerschaft auf Augenhöhe die Basis unserer Geschäftsbeziehungen. Wir kommunizieren Fakten und verzichten auf täuschende Werbung.

Solidarität und Gerechtigkeit:
Faire Handelsbeziehung in ständigem Dialog unter den Beteiligten und eine Geben-und-Nehmen-Mentalität sind gelebte Solidarität. Wir unterstützen neue Mitunternehmen in ihrem Einstieg in den Markt, fördern soziale Projekte und sind eng verbunden mit dem inhabergeführten Naturkostfachhandel.

Ökologische Nachhaltigkeit:
Wir fördern den Ausbau der biodynamischen und biologischen Landwirtschaft, unterstützen die unabhängige Saatgutforschung und den Ausbau des Mehrwegsystems. Wir arbeiten stetig an der Energiereduktion unserer Produktion und haben das ausgesprochene Ziel der Klimaneutralität.

Transparenz und Mitentscheidung:
Niemand ist perfekt, auch ein Unternehmen wie Voelkel nicht. Daher hinterfragen wir stetig unser Tun und arbeiten an Verbesserungsmöglichkeiten. Dabei ist uns Transparenz in der Kommunikation besonders wichtig.
Wir sind überzeugt von einer lösungsorientierten internen Fehlerkultur.
Und Mitbestimmung ist ein wichtiger Faktor unserer Unternehmenskultur. Gerade bei der Entwicklung von neuen Produkten beziehen wir daher möglichst viele Mitarbeiter*innen aller Bereiche mit ein.



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