16. April 2021

Mangogelb und Purpurblau

Die Hügel der Palani-Berge sind bedeckt von einem rot-violett-blauen Blütenmeer, als unser Einkäufer Santiago Martinez 2018 den Lieferanten Purple Hills in Indien besucht, wird er Zeuge eines seltenen Phänomens: Die purpurfarbenen Sträucher öffnen nur alle 12 Jahre ihre Blüten.

Auf der Kurinji-Farm, benannt nach dieser landschaftsprägenden Pflanze, werden seit 30 Jahren auf etwa 300 Hektar Ananas und Mangos für unseren Saft angebaut.

Santiago Martinez ist beeindruckt wie naturnah die Plantage ist: „Es kam mir so vor, als sei ich einem Wald“. Jüngere und gigantische, bis zu 80 Jahre alte, Bäume wachsen gemischt, der Boden ist kaum bearbeitet. „Auch die exotische Geräuschkulisse der wild lebenden Vögel fiel mir sofort auf“, erinnert er sich.

Jake Jayakaran begann in den 1980ern mit der Bio-Landwirtschaft und nachdem er 1990 Stefan Voelkel einer Messe traf, entwickelte sich die nun über 30 Jahre andauernde, von Vertrauen und Wertschätzung geprägte Zusammenarbeit.

Seit 2003 führen seine Tochter Devhia und deren Schwester Sangeetha den Betrieb. Wie die ganze Geschichte war, könnt ihr hier erfahren: https://voelkeljuice.de/blogpost/eine-reise-nach-indien-oder-von-vaetern-und-toechtern/

Das Kleinod von Jake Jayakaran ist sein biologisch-dynamischer Garten. Dort wachsen die für den Demeter-Anbau essentiellen Präparatpflanzen Schafgarbe, Kamille, Brennnessel, Löwenzahn und Baldrian. Gar kein leichtes Unterfangen, denn diese Pflanzen wachsen zwar in unseren Breitengraden gut und sind weitverbreitet, in Südindien ist es jedoch eine Herausforderung sie zu etablieren. „Die Pflanzen haben sich an unser Klima gewöhnt und der Standort in den Bergen ist vorteilhaft, da es hier etwas kühler ist“, erklärt Jake Jayakaran. Er ist Demeter-Berater und gibt Kurse zu dieser ganzheitlichen Art der Landwirtschaft. Die von Purple Hills hergestellten Präparate werden auch in anderen Demeter-Projekten in Indien angewendet.

Unser Einkäufer wird bei seinem Besuch eingeladen bei der Mangoernte dabei zu sein, die Früchte werden einzeln mit einer Art Kescher von den Bäumen geholt. Dafür klettern die Pflückenden hoch in die Bäume, eine Leiter würde nicht so hoch hinauf reichen.

Von den süßen Früchten möchten jedoch auch andere profitieren: Rote Ameisen bevölkern die Bäume und mögen es gar nicht, wenn Menschen in ihr Reich eindringen. Um die kleinen Plagegeister abzulenken, wird eine Mango unten am Stamm zerdrückt, woraufhin sie sich auf das gefundene Fressen stürzen und die Erntenden in Ruhe lassen.

Die Pflückenden achten darauf, dass die die Früchte unversehrt bleiben, da sie sonst bei den tropischen Temperaturen verderben. Die Mangos werden dann vorsichtig auf den Boden fallen gelassen, ein Polster aus Reisstroh federt den Aufprall ab.

Es werden die Sorten Senduram, Totapuri und Neelam angebaut, jede hat ihr charakteristisches Aussehen und einen einzigartigen Geschmack. Wir bei Voelkel mischen die Sorten in einem ausbalancierten Verhältnis, um ein rundes fruchtiges Aroma für unseren Apfel-Mangosaft zu erhalten.



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