9. September 2015

Anna auf dem Hof Schäfer

„Nur ein paar Kilometer von der Voelkel-Produktion selbst finden wir den Bauernhof der Schäfers. Wir nähern uns dem Feld und sehen mehrere Holzkisten, die mit Rhabarber-Stangen gefüllt sind. Es gibt nicht viele Tage im Jahr, an denen man das sehen kann und wir kommen gerade rechtzeitig, um dabei zu sein. Während im Erntebereich mehrere Arbeiter die Blätter des Rhabarbers abschneiden, versuchen wir in eine der Boxen zu schauen und zu verstehen, welche Art von Rhabarber hier geerntet wird. Ein Arbeiter auf dem Feld sagt uns: „Für die Saftgewinnung ist es wichtig, dass der Rhabarber breite, große und sehr gut gewachsene Stiele hat, weil sie viel Saft enthalten. Es ist auch sehr wichtig, dass der Saft eine gute Balance zwischen Säure und Süße hat.“ Das wird vor allem von der Länge der Zeit, die Rhabarber auf dem Feld wächst, beeinflusst. „Je länger Rhabarber wächst, desto saurer wird er. Daher ist es am besten, den Rhabarber Ende Mai, Anfang Juni zu ernten.

Während wir uns weiter mit den Arbeitern unterhalten, lernen wir eine Menge interessanter Fakten darüber, wie Rhabarber hier angebaut wird. Zwischen den schmalen Rhabarber-Zeilen, die noch darauf warten geerntet zu werden, sehen wir Klee und andere unerwartete Pflanzen. „Disteln sind eine große Konkurrenz für Rhabarber, wenn wir die Disteln wachsen lassen, werden sie sogar höher als der Rhabarber. Das schafft eine Menge Probleme. Mit Klee bekämpft man die Distel auf natürliche Weise. Alles in allem haben wir nicht nur eine Menge der biologischen Vielfalt auf dem Feld, wir haben auch die Wurzelkonkurrenz zwischen den Pflanzen ausgeglichen. Wenn wir beschließen, das Unkraut zwischen den Zeilen doch mal zu entfernen, können wir nicht unsere Traktoren nutzen, dafür sind die Reihen zu eng. Zu diesem Zweck verwenden wir dann Pferde. Sie finden ihren Weg durch die Rhabarber-Reihen viel einfacher und richten nicht so viel Schaden an wie der Traktor.“

Nach der Ernte beginnt man sofort damit, die Wurzeln des Rhabarbers aus dem Feld zu entfernen, um sie auf einer anderen Fläche für das nächste Jahr zu nutzen. Dies geschieht, um den Reichtum des Bodens und die Nährstoffkreisläufe, die auf dem Feld stattfinden, zu bewahren. Wir sind überrascht, wie groß die Wurzeln dieser Pflanze sein können. Für einige braucht es sogar zwei Menschen, um sie aus dem Boden zu bekommen und auf den Anhänger zu werfen. Nachdem die Arbeit getan ist, wird die Ernte abtransportiert und alle gehen zum Mittagessen. Für uns ist es eine gute Zeit, die Umgebung der Farm zu sehen und ein wenig länger mit dem Bauern zu sprechen. Christoph Schäfer ist ein Mann mit viel Humor und einem wunderschönen Garten. Er zeigt uns seine Ernte mit Stolz und wir sind fasziniert von der Geschichte seines Hofs. Als wir zu Fuß um die Felder gehen, sehen wir Streifen von blühenden Pflanzen mit summenden Insekten. Es ist eine vielfältige Landschaft und es ist gut zu sehen, wie die Menschen, die hier leben, diese pflegen und schützen. Wir sind ganz gefangen von der Schönheit hier, wie bunt die Natur rund um den Rhabarber ist.

Hinter der hier gelebten Bio-Qualität braucht es auch einen angemessenen Preis, und, wie der Bauer sagt, wird diese Qualität durch Voelkel sehr fair bezahlt.“

(Fotos © Hendrik Haase)

(Unsere Praktikantin Anna hat sich auf die Spur der Voelkel-Qualität begeben. Mit der Kamera begleitet wurde Anna von Hendrik, der als Blogger und Food Aktivist bekannt dafür ist, dass er gerne hinter die Kulissen seines Essens und Trinkens schaut und seine Leser mit zu seinen Besuchen bei Produzenten nimmt. Die Berichte der beiden werden wir hier nach und nach veröffentlichen.)



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